Nach der Geburt

 ist der Bedarf der Mutter an Schilddrüsenhormone geringer. Wenn L-Thyroxin substituiert wird, dann kann die Dosis nach der Geburt des Kindes um 25g evtl. sogar um 50µg reduziert werden.

In der Stillzeit aktiviert die Brustdrüse einen „Natrium-Jodid-Symporter“. Dieser kann Jod aus dem mütterlichen Blut entnehmen und in die Milch überführen: Der Säugling erhält seine optimale Jod-Menge, wenn die Mutter während der Stillzeit tägl. 200µg Jodid einnimmt.

Das Stillen ist essentiell für die Versorgung des Säuglings mit Nährstoffen. Eine wichtige Aufgabe der Muttermilch ist die Lieferung von Calcium (Ca++) zur Reifung des kindlichen Skeletts. Schon während der Schwangerschaft entsteht eine „Calciumschuld“ von etwa 30 Gramm – weitere 60 Gramm Calcium gehen bei einer Stillzeit von sechs Monaten verloren. Dieses Defizit würde ohne Kompensation zu einem Verlust von Knochenmasse führen. Bei mehreren Geburten wäre das Ergebnis fatal.

Aktuelle Forschungsergebnisse haben nun anhand von Mausmodellen einen Mechanismus entdeckt, der es der Mutter ermöglicht, den Knochenverlust während der Laktation schnell zu kompensieren. Spezielle Nervenzellen (ARCKiss1-Neurone) im Hypothalamus, einer Region im Zwischenhirn, setzen ein neu entdecktes osteoanaboles Hormon namens CCN3 frei, das die Knochenbildung stark fördert. Während der Laktation steigt die Produktion von CCN3, was zu einer Steigerung der Knochendichte und einer Verbesserung der Knochenheilung führt. Diese verbesserte Knochenregeneration konnte im Rahmen der Studie auf eine vermehrte Zahl und Aktivität von Skelettstammzellen zurückgeführt werden. Mit dieser Studie lösten die Forscher das Rätsel, wie die Knochen stillender Frauen trotz des Calciumverlusts bei der Milchabgabe stark bleiben können. Und das, obwohl in der Stillphase auch der Östrogenspiegel der Frauen sinkt, was als eine Ursache für den Verlust von Knochenmasse (Osteoporose) bei Frauen gilt.

Postpartale Thyreoiditis

Die Prävalenz einer Post-partum-Thyreoiditis wird mit ca. 6,0-8,8% angegeben. Bis zu 25% dieser Patentinnen werden später hypothyreot.

Selen kann eine postpartale Thyreoiditis abmildern und evtl. verhindern.

Eine postpartale Thyreoiditis kann mit einer Überfunktion beginnen und mit einer Unterfunktion enden. Manchmal kommt es zu derartigen Schwankungen der Werte, dass sich der Vergleich mit einer Achterbahn aufdrängt. Bei Verlaufskontrollen der Werte zu den geeigneten Zeitpunkten kann die Art der Thyreoiditis und ihre Stärke aufgedeckt werden. Dann ist auch die geeignete Therapie schnell gefunden.